Fast 30 Mitglieder der Kolpingsfamilie Limburg, des Rauchclub 1884 Limburg und Interessierte kamen am 9. September im Lehrlingssaal des Kolpinghauses in Limburg zusammen um den Ausführungen von Wolfgang Duchscherer zu folgen.

Die Vorsitzende, Marion Schardt-Sauer, begrüßte die Anwesenden und führte in ihrer Eröffnung nochmal die Beweggründe der Kolpingsfamilie Limburg für einen Beitrag in diesem schwierigen Terrain aus. 

Der Vortrag „Die katholische Kolpingfamilie und die Fastnacht in der Zeit von 1930-1945“ führte die Zuhörenden zurück in die dunkelste Vergangenheit der deutschen Geschichte und gibt dabei einen Eindruck, mit welchen Auswirkungen unsere Vorgänger umzugehen hatten.

In mühevoller Kleinarbeit hat sich Wolfgang Duchscherer durch ein schier unbändiges Archiv an Protokollen und Aufzeichnungen gearbeitet. Im Ergebnis konnte er uns eindrucksvoll vermitteln, welche Auswirkungen und  Veränderungen dieser Zeitraum auch im beschaulichen Limburg hatte.

Er zeichnete mit seinen Ausführungen ein Bild von persönlichen Widerständen und auch von persönlichen Anpassungen. 

Sein Resümee zeigte uns aber, dass die Kolpingsfamilie und auch die Fastnachtstreibenden im heimischen Raum im Großen und Ganzen mit dem Schrecken davon kamen. Außer Repressalien, Schikanen und Einschränkungen wurden in den Unterlagen keine Hinweise auf Vernichtung und Todesopfer unter den Vereinsmitgliedern gefunden.

Nach seinem Vortrag stand Wolfgang Duchscherer noch für Fragen der Zuhörer zur Verfügung. Anhand der Fragen und auch Hinweise merkte man, dass es unter den Anwesenden ein Interesse gibt, das Thema weiter aufzuarbeiten und zu dokumentieren.

Mit einem langen Applaus bedankten sich alle bei einem sichtlich erleichterten Redner. Dieses Thema hatte es in sich. Wolfgang hat es geschafft, diesen schmalen Grad zwischen Geschichtsklitterung und Demagogie zu bestehen. Sein Beitrag bestach durch die nüchterne und sachliche Aufarbeitung der vorhandenen Protokollarchive.